Kultur und Natur zwischen Gut Dankersen und Todenmann

Erneute Auflage des Kultur- und Naturspaziergangs von NABU und Heimatbund


Passender konnte der Treffpunkt des Kulturspaziergangs, der von Kultur- und Heimatbund sowie NABU veranstaltet wird, wirklich nicht sein: Auf dem im Jahr 1275 zum ersten Mal erwähnten Gut Dankersen, seit 1601 im Besitz der Familie von Ditfurth, fanden sich trotz unbeständigen Wetters mehr als 20 Interessierte ein, um an der Wanderung teilzunehmen, die vom Gut Dankersen bis nach Todenmann führen sollte.

Ende des Spaziergangs am alten Zollhaus. - Foto: Kathy Büscher
Ende des Spaziergangs am alten Zollhaus. - Foto: Kathy Büscher

Zu Beginn erklärte Dr. Petra Sittig vom NABU Kreisverband Schaumburg, wie die Blattentfärbung im Herbst stattfindet und wir die leuchtenden roten und gelben Blätter bewundern können. Anschließend gab Dr. Stefan Meyer vom Heimatbund Wissenswertes über das Gut preis und führte die Gruppe weiter zum Familienfriedhof derer von Ditfurth. Auf dem Weg dorthin entdeckte Naturschützer Dr. Eckhard Marx einige interessante Bäume wie die Schwarznuss und Hainbuchen, die typisch für unsere Gegend sind. Auch an einer sehr alten Ulme, die als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, geht es vorbei. Am Familienfriedhof, der sich auf dem Helenenberg oberhalb des Gutes befindet, werden seit dem Jahr 1793 die von Ditfurths begraben. „Während des zweiten Weltkrieges war dieser Friedhof die Kriegslinie“, wie Dr. Meyer den Zuhörern erklärt, und zeigt auf Einschusslöcher einiger Grabkreuze.


An einem Schwalbenfreundlichen Haus, das dieses Jahr vom NABU-Rinteln ausgezeichnet wurde, erklärte Nick Büscher, 1. Vorsitzender des NABU-Rinteln, die Bedeutung der heimischen Schwalbenvorkommen. - Foto: Kathy Büscher
An einem Schwalbenfreundlichen Haus, das dieses Jahr vom NABU-Rinteln ausgezeichnet wurde, erklärte Nick Büscher, 1. Vorsitzender des NABU-Rinteln, die Bedeutung der heimischen Schwalbenvorkommen. - Foto: Kathy Büscher

Weiter geht es durch einen Wald mit altem Baumbestand und verschiedenen Höhenebenen, die durch die vorletzte Eiszeit geprägt wurden, zu einer alten Mühle, die bis in die 1950er Jahre in Betrieb war. Angetrieben wurde die Mühle durch einen Bach, welcher auch den Teich speist, der einst zur Fischzucht diente. Am Waldrand gelegen befindet sich ein Steinbruch, an dem Halt gemacht wird und geologische Besonderheiten geklärt werden. Von dort aus führt der Weg zum Allersiek nach Todenmann, wo sich ein Teil des Kirschenrundweges befindet. Gerd Beu, Vorsitzender des Todenmanner Verschönerungsvereins, macht an einer Wiese Halt, um auf die vorhandenen Kirschbäume und die Beschilderung aufmerksam zu machen, welche zum Rundweg gehören. Im Allersiek befindet sich auch ein bedeutender Hof, wie Nick Büscher vom NABU Rinteln weiß. „Wir haben den Hof dieses Jahr mit der Plakette für schwalbenfreundliche Häuser ausgezeichnet, hier wird wirklich viel für die fliegenden Glücksbringer getan.“ Denn in diesem Jahr konnten sechs Rauchschwalbenpaare ihre Jungen großziehen. „Gerade Rauchschwalben haben es schwer. Sie brüten nicht an den Hauswänden, sondern innerhalb von Ställen und sind auf offene Gebäude angewiesen, die es nur noch selten gibt“, weiß der Naturschützer. Die spannende anderthalbstündige Exkursion endete mit einem Panoramablick auf Rinteln am Alten Zollhaus, wo Dr. Stefan Meyer noch viel Wissenswertes zur Geschichte des Gebäudes und zum Dichter Franz von Dingelstedt zu berichten wusste.