Geschichtlicher Ausflug ins Grüne

Heimatbund und NABU setzen Kultur- und Naturspaziergänge in Steinbergen fort


Birgit Brinkmann erzählt Wissenswertes über essbare Wildkräuter am Wegesrand. - Foto: Kathy Büscher
Birgit Brinkmann erzählt Wissenswertes über essbare Wildkräuter am Wegesrand. - Foto: Kathy Büscher

Bereits zum dritten Mal veranstalteten NABU und Heimatbund der Grafschaft Schaumburg einen naturkundlich- historischen Spaziergang. Unter Leitung von Dr. Stefan Meyer und Birgit Brinkmann vom Heimatbund sowie Dr. Eckhard Marx und Nick Büscher vom NABU ging es im Rahmen einer zweistündigen Wanderung durch Steinbergen und über die sogenannte Enger’sche Schweiz. Etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden bei sonnigem Sonntagswetter den Weg zur Grafensteinerhöhe, um Kultur und Natur in und um Steinbergen zu entdecken.


Dr. Eckhard Marx machte an zahlreichen Tümpeln und feuchten Senken Halt, um auf die Bedeutung für den Amphibienschutz hinzuweisen. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Eckhard Marx machte an zahlreichen Tümpeln und feuchten Senken Halt, um auf die Bedeutung für den Amphibienschutz hinzuweisen. - Foto: Kathy Büscher

Geschichtliches wurde gleich am Treffpunkt zur Grafensteinerhöhe wurde von Dr. Stefan Meyer erörtert. Anschließend führte der Weg in den nahe gelegenen Wald, wo Birgit Brinkmann Wissenswertes über essbare Wildkräuter am Wegesrand vermittelte und das Vitamin C haltige Scharbockskraut, die Knoblauchrauke und den Waldmeister zeigte. Entlang eines alten Hohlweges ging es vorbei an zahlreichen Tümpeln und feuchten Senken, wo Dr. Eckhard Marx Halt machte, um auf die Bedeutung für den Amphibienschutz hinzuweisen, denn unweit der Grafensteinerhöhe betreut die Rintelner NABU-Gruppe einen Amphibienzaun. „Am Fuße der Steinberger Kirche fühlen sich die wechselwarmen Tiere aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten besonders wohl“, so Dr. Marx. In einer tieferen Pfütze wurde von den aufmerksamen Spaziergängern sogar Froschlaich entdeckt. Unterhalb der Steinberger Kirche befindet sich eine beeindruckende Tuffsteinquelle, die sich durch den Wald schlängelt. Auf dem Weg zur sogenannten Uffoburg entdeckt Birgit Brinkmann Bärlauch und Gefleckten Aronstab, worauf sie die interessierten Kultur- und Naturentdecker hinweist. Bergauf geht es in den Wald, vorbei an einer wunderschönen Wiese mit rosa und weiß blühendem Lerchensporn, unseren Frühlingsboten, die sich flächenhaft und in voller Pracht präsentieren.


Nick Büscher weißt auf die Bedeutung der Kirche in Steinbergen als Lebensraum hin: Sie ist FFH-Gebiet, denn hier befindet sich eine Fledermaus-Wochenstube des Großen Mausohres. - Foto: Kathy Büscher
Nick Büscher weißt auf die Bedeutung der Kirche in Steinbergen als Lebensraum hin: Sie ist FFH-Gebiet, denn hier befindet sich eine Fledermaus-Wochenstube des Großen Mausohres. - Foto: Kathy Büscher

Zurück in Steinbergen wird am Prinzenhof Halt gemacht, wo Prinz Hermann zu Schaumburg-Lippe einst einen Geflügelhof betrieb. Den Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes stellte die Steinberger Kirche dar, an der Dr. Meyer dessen Bauhistorie den Besuchern näherbrachte. „Doch auch für den Naturschutz ist dieses große Gebäude von Bedeutung“, wie Nick Büscher weiß. In der Nähe brüten Turmfalken, die sich hier tagsüber niederlassen, unverkennbar an den Kleckerspuren zu erkennen. Eine besondere Kuriosität ist der Dachstuhl der Kirche, der als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) ausgewiesen ist. Denn hier befindet sich eine Fledermaus-Wochenstube des Großen Mausohres mit vielen Hundert Tieren.