Im Bereich der Oberweser bei Rinteln (Hohenrode) entstand in den letzten Jahren auf einer Fläche von 115 Hektar durch Kiesabbau eine hier einzigartige Auenlandschaft, da bereits während des laufenden Abbaubetriebs die Renaturierung nach naturschutzfachlichen Kriterien erfolgte. Entlang der Weser selbst wurden große Flachwasserbereiche gestaltet, die seit ihrer Entstehung vor etwa 20 Jahren einer natürlichen Sukzession unterliegen. Daran schließen sich größere Kiesseen an, die sich zum Teil noch im Abbau befinden. Auch die Auskiesung in diesen Bereichen wird in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein. Der heute vorhandene Zugang zur Weser, über den der gewonnene Kies bis dato umweltfreundlich abtransportiert wird, soll – gemäß den aktuellen Planungen – verschlossen werden.
Die Auenlandschaft liegt unmittelbar an der Weser in einer Schleife des Stroms. Westlich liegt in vier Kilometern Entfernung die Stadt Rinteln, zu deren Ortsteil Hohenrode das Gebiet der Auenlandschaft gehört. Das Wesertal ist hier etwa drei Kilometer breit. Nördlich erstreckt sich der steile Gebirgszug des Wesergebirges parallel zur Weser, südlich das Lipper Bergland.
Die Weser ist für den Vogelzug eine bedeutende Leitlinie. Zahlreiche Vogelarten ziehen entlang dieser Geländemarke nach Norden, beispielsweise Kraniche, Gänse, Enten, selbst Seeschwalben und Fischadler. Deswegen haben sich die Gewässer der Auenlandschaft schnell zu einem wichtigen Rast- und Überwinterungsgebiet entwickelt.