Früher in ihrem Verbreitungsgebiet eine "Allerweltsart", ist die Gelbbauchunke heute überall eine Seltenheit. Fast wären ihre melancholischen Rufe auch in Schaumburg nicht mehr zu hören gewesen. Eine intensive Nachsuche ergab 1999 nur noch 34 geschlechtsreife Exemplare verteilt auf 4 Populationen – Zeit zum Handeln. Seit dem Jahr 2000 kümmert sich der NABU Schaumburg nun um die letzten Vorkommen dieser interessanten Tiere. Mittlerweile wurde sogar im Fernsehen in der Sendung "Hallo Natur" über das Projekt berichtet.
Früher kam die Art vermutlich verbreitet im Wesertal und ihren angrenzenden Hängen sowie entlang des alten Hellweges bis in die Bördenregion vor. Eine intensive Nachsuche ergab 1999 nur noch 34 geschlechtsreife Exemplare verteilt auf 4 Populationen.
Die Gelbbauchunke benötigt offene, dynamische Lebensräume mit einer hohen Strukturvielfalt. Natürlicherweise sind dies unverbaute Fluss- und Bachauen und durch das menschliche Wirken entstandene Sekundärhabitate wie Bodenabbaugebiete und Truppenübungsplätze. Natürliche Habitate sind seit langem zerstört und die intensivierte Form des Bodenabbaus bietet nur noch selten geeignete Lebensbedingungen. Nicht nur die Seltenheit der Gelbbauchunke selbst sondern auch die ihrer Lebensräume, die übrigens besonders artenreich sind, haben zu ihrer Auswahl als Ziel- und Leitart des Naturschutzes geführt. Sie steht damit für die gesamte Lebensgemeinschaft dieser Lebensräume. Unkenschutz ist also gleichzeitig der Schutz vieler weiterer seltener Tier-/ und Pflanzenarten!
Zusätzlich ist die Gelbbauchunke mit ihrer geringen Größe und ihrer farbigen Unterseite heute ein Sympathieträger, auch wenn die Rufe früher als Vorboten des Unheils verstanden wurden, da sie meist nach heftigen Regenfällen und Gewittern zu hören sind. Schutzbemühungen dürften nicht nur in der Bevölkerung sondern auch bei Abbauunternehmen auf Interesse stoßen, da sie sich in der Regel ohne Weiteres in das Abbaugeschehen integrieren lassen und die Möglichkeit geben, das angekratzte Image ein wenig aufzupolieren. Nicht zuletzt kann Unkenschutz sehr schnell zu Erfolgen führen, wenn die Maßnahmen sach- und fachgerecht ausgeführt werden.