Amphibien- und Reptilienschutz

Amphibien- und Reptilienschutz im Schaumburger Land


Kröten, Frösche, Molche und Eidechsen kennt jeder. Doch wer hätte gedacht, dass es in unserem Gebiet 16 Amphibien- und 6 Reptilienarten gibt? Und darunter welche, die so merkwürdige Namen wie Knoblauchkröte und Schlingnatter tragen?


Der Laubfrosch ist im Kreis ausgestorben. - Foto: Bruno Scheel
Der Laubfrosch ist im Kreis ausgestorben. - Foto: Bruno Scheel

Während allernorts ein starker Rückgang dieser beiden Tiergruppen zu verzeichnen war, war die Kenntnisstand in Schaumburg so schlecht, dass man weder zur Verbreitung der einzelnen Arten noch zu ihrer Bestandsentwicklung Aussagen hätte treffen können. Und das, obwohl der Rückgang mit Sicherheit auch am Schaumburger Land nicht vorübergegangen ist. Um ein Amphibien- und Reptilienschutzprojekt ins Leben zu rufen, musste also zuerst festgestellt werden, welche Arten wo vorkommen und wie es um sie bestellt ist. Dazu wurde der Landkreis zwischen 1998 und 2005 Flächen deckend kartiert und zusätzlich ein Teil der Bevölkerung befragt. Diese Erfassung ist inzwischen zwar abgeschlossen und ausgewertet, aber um die weitere Entwicklung beobachten zu können, ist der NABU Schaumburg weiterhin auf die Meldung Ihrer Funde angewiesen!


Eine Geburtshelferkröte mit Eiern. - Foto: Bruno Scheel
Eine Geburtshelferkröte mit Eiern. - Foto: Bruno Scheel

Die Ergebnisse der Erfassung waren teilweise erschreckend, aber auch teilweise erfreulich. So scheint der Laubfrosch inzwischen ganz aus dem Gebiet verschwunden zu sein und standen Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte kurz vor dem Erlöschen, während andere Arten wie der Kleine Wasserfrosch, die Knoblauchkröte und der Moorfrosch neu (wenn auch selten!) in Schaumburg nachgewiesen werden konnten. Im intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereich der Börde zwischen Bad Nenndorf und Bückeburg ist es besonders schlecht um die Amphibien und Reptilien bestellt, da hier entsprechende Strukturen fehlen. Vor allem in den bewaldeten Bereichen des Hügellandes, am Steinhuder Meer und im Schaumburger Wald sieht die Situation noch etwas besser aus. Mit dem jetzigen Wissen können die zukünftigen Projekte den Bedürfnissen der entsprechenden Amphibien- und Reptilienarten angepasst werden.


Kleingewässer für die Gelbbauchunke. - Foto: Kathy Büscher
Kleingewässer für die Gelbbauchunke. - Foto: Kathy Büscher

Dazu gehört die Anlage und Wiederherstellung von Laichgewässern, Anlage von Hecken, Trockenmauern und die Offenhaltung von Landlebensräumen im gesamten Kreisgebiet. So sind inzwischen beispielsweise Gewässer in Escher, Habichhorst, Kobbensen, Lüdersfeld und Rolfshagen neu angelegt und vor dem Steinbruch Bernsen sowie am Reinser Pass wiederhergestellt worden.


Zwei Gelbbauchunken. - Foto: Kathy Büscher
Zwei Gelbbauchunken. - Foto: Kathy Büscher

Für die besonders seltenen und kurz vor dem Aussterben stehenden Arten wurden auch spezielle Artenschutzprojekte ins Leben gerufen. Bisher sind das Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte und Laubfrosch . Weitere Artenschutzprojekte für Kreuzkröte und Zauneidechse sind geplant und wurden teilweise auch schon begonnen.

 

Haben Sie Interesse, ein Gewässer für Amphibien oder eine Trockenmauer für Reptilien anzulegen? Scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. Wir können sowohl beraten als auch finanziell unterstützen. Bei besonders interessanten Projekten kann sogar die gesamte Planung und Finanzierung vom NABU Schaumburg ausgeführt werden.