Neue Amphibienbiotope in den Meerbruchswiesen

BINGO unterstützt Gemeinschaftsprojekt von NABU und ÖSSM


Viele Amphibienarten sind heute besonders bedroht. Ihnen will der Naturschutzbund (NABU) helfen und hat im Rahmen eines Großprojektes im Schaumburger Bereich der Meerbruchniederung fünf neue Gewässer angelegt. Die Planung und Betreuung der Baumaßnahmen erfolgte durch die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.). Das rund 11.000 Euro-Projekt wurde von BINGO! Die Umweltlotterie und dem Landkreis Schaumburg bezuschusst.


Amphibienschutz mit Bagger und Raupe. Projektkoordinator Kai Grote und Unternehmer Carsten Languth. - Foto: Thomas Brandt
Amphibienschutz mit Bagger und Raupe. Projektkoordinator Kai Grote und Unternehmer Carsten Languth. - Foto: Thomas Brandt

Sieben Tage lang arbeiteten Bagger und Raupen auf landkreiseigenen Flächen an den neuen Gewässern, die zwischen 500 und 1000 m2 groß sind und schon im nächsten Jahr Fröschen, Kröten und Molchen ein neues Zuhause geben sollen. " Diese Maßnahme stellt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der Lebensgemeinschaft der Amphibien am Rande der Steinhuder Meer-Niederung dar," so Projektbetreuer Kai Grote, Student am Fachbereich Landschaftsarchitektur der Fachhochschule Osnabrück, der zurzeit sein Praxissemester in der ÖSSM absolviert. "Neben den häufiger vorkommenden Arten wie Teichmolch, Erdkröte und Grasfrosch sollen besonders seltene und gefährdete Arten wie Kreuzkröte, Knoblauchkröte und Moorfrosch von der Anlage neuer Laichgewässer profitieren. Wir hoffen, dass sich auch der europaweit gefährdete Kammmolch hier ansiedelt!" sagt Grote.


Thomas Brandt, ehrenamtlicher Geschäftsführer des NABU Schaumburg, sieht in dem Projekt einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung des NABU-Amphibienschutzprogramms. Dieses hat zum Ziel, kreisweit Populationen vor allem seltener Amphibienarten zu schützen oder neu zu entwickeln. Das sei nötig, weil in den letzten Jahrzehnten Hunderte von Gewässern aus der Landschaft verschwunden sind, mit ihnen die Frösche, Kröten und Molche, so der Biologe. Besonders hart traf es beispielsweise den Laubfrosch. Der kleine grüne Wetterprophet, der in den 1950er Jahren noch weit verbreitet war, ist heute im gesamten Landkreis ausgestorben!

 

Der mit 3000 Mitgliedern stärkste Umweltschutzverband in Schaumburg plant deswegen die Neuanlage zahlreicher weiterer Gewässer quer über den Landkreis.

 

Wer das Amphibienschutzprojekt unterstützen möchte, der kann mit einer Spende auf das Konto 341 292 159 bei der Sparkasse Schaumburg helfen.