Der zweite natur- und kulturhistorische Spaziergang von NABU und Heimatbund der Grafschaft Schaumburg in Rinteln führte die interessierten Besucher am 9. Dezember in die Rintelner Nordstadt. Eingehüllt in eine weiße Schneedecke, ging es zuerst an den ehemaligen Kreishafen, wo Dr. Stefan Meyer seitens des Heimatbundes die einstige Bedeutung des Kreishafens für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Rinteln unterstrich. Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln, legte dar, welche Bedeutung die unweit entfernte Weser für den Vogelzug besitzt und betonte, dass es „auch in der Rintelner Nordstadt Natur gibt.“ So eigneten sich die Raiffeisen-Silos für die Rote-Liste-Art des Wanderfalken, während an der Weser Wasservögel wie Kormorane, Graureiher und zahlreiche Entenarten Nahrung finden.
Während des Rundgangs ist an einigen Gärten Halt gemacht worden, um auf die Bedeutung von heimischen Heckensträuchern einzugehen. Vor allem der Sanddorn ist nicht nur als Vogelfutter interessant, sondern kann auch vom Menschen vielfach genutzt werden. „Die Vitamin-C-haltigen Beeren eignen sich sehr gut zur Herstellung von Marmelade“, wie Birgit Brinkmann den interessierten Spaziergängern zu vermitteln wusste. Als Kostprobe verteilte Dr. Petra Sittig, Vorsitzende des NABU Kreisverband Schaumburg, Bonbons mit Sanddorngeschmack.
Weiter ging es zu den nahe gelegenen Bahngleisen der Hafenanschlussbahn, auf dessen historische Bedeutung Dr. Meyer hinwies, und auch am Gebäude der unter dem Namen Stoevesandt gegründeten Glasfabrik ist Halt gemacht worden. Mit alten Bildern, welche die Veränderungen im Verlaufe der Jahre verdeutlichten, untermauerte Dr. Meyer seine Ausführungen anschaulich.
Nach einer nass-kalten, aber interessanten Wanderung wurde im Natur- und Umweltschutzzentrum (NUZ) der NABU-Gruppe Rinteln eingekehrt, um sich bei Tee und Gebäck aufzuwärmen.